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„An Weihnachten bekommt Menschlichkeit ein göttliches Gesicht“
Die Weihnachtsbotschaft von Landesbischöfin Heike Springhart

Karlsruhe, (19.12.2025). Von der Hoffnung schreibt Landesbischöfin Heike Springhart in ihrer diesjährigen Weihnachtsbotschaft. Von der Hoffnung, die oft ganz unscheinbar beginnt. „In einer Kerze, die angezündet wird. In einem Wort, das tröstet. In einem Schritt auf jemanden zu, den wir vielleicht lieber meiden würden.“ Weihnachten lade ein, solche Zeichen nicht zu unterschätzen. „Sie verändern nicht sofort die Welt – aber sie verändern uns. Und so verändert sich die Welt.“

„Gott hat die Welt nicht abgeschrieben, er schreibt die Welt um mit dem Kind in der Krippe“, schreibt Springhart. „An Weihnachten wird ein neuer Text auf altbekannte Melodien gelegt. Nicht nur musikalisch. Da wird aus einem Tanzlied das Luther-Lied ‚Vom Himmel hoch, da komm ich her‘. Da wird aus Armut und Angst vor Verfolgung die Geburt Gottes in der Welt. Gott hält sein Versprechen und wird Mensch. Kein Mensch ist abgeschrieben. Alle haben ein Recht auf ein Leben in Würde und Freiheit.“

Gerade deswegen sei es unerträglich, dass die Versprechen der Menschlichkeit für die Menschen aus Afghanistan, die sich unter schwierigsten Bedingungen in der Zivilgesellschaft engagiert haben, seitens der Bundesregierung allenfalls zögerlich erfüllen.

„An Weihnachten bekommt Menschlichkeit ein göttliches Gesicht. Die Weihnachtsgeschichte ist auch eine Geschichte von Flucht und Schutzsuche, von Angst und politischer Willkür. Sie fordert uns heraus, unsere Gegenwart mit wachen Augen zu sehen. Wer Weihnachten ernst nimmt und sich von der Hoffnung anstecken lässt, kann sich der Frage nicht entziehen, wie wir heute mit denen umgehen, die Schutz brauchen, die am Rand stehen, die keine Stimme haben. Hoffnung ist nie nur privat. Sie hat eine öffentliche Seite. Weihnachten widerspricht der Resignation. Es widerspricht der Kälte. Weihnachten verspricht: Das Dunkel ist stärker als das Licht.“
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